JAVERT
Was für ein Mann!
Was für ein teuflischer Plan!

Er stellt mir Fallen, und dann -
dann fängt er nichts damit an!
Denn seine Stunde war da,
besiegelt war mein Geschick,
alles was war
bekommt man eimal zurück.
Kurzer Prozeß,
nur ein Stich und ein Schrei,
die Rache war sein - doch er ließ mich wieder frei!
Nein, ich leb' nicht in der Schuld eines Diebs,
die Jagd ist aus, doch ich wahr' mein Gesicht.
Ich bin das Recht, und das macht man nicht schlecht,
ich spuck' auf sein Mitleid - ich brauche es nicht!
Es gibt nichts, was gemeinsam uns wär'.
Es heißt: Entweder ich - oder er!

Hat dieser furchtbar fremde Mann
schon über meinen Sinn Gewalt?
Der Mann, den ich so glühend jagte,
war gnädig zu mir, gab mir die Freiheit.

Ich sollt' vergeh'n durch seine Hand,
das war sein Recht.
Mein Recht war nur mein eigner Tod,
jedoch ich leb' ... in Höllennot.

Alles dreht sich in mir.
Kann man diesem Mann trau'n?
Schenkt ihm Gott seine Gnade?
Wird den Himmel er schau'n?

Wird nun der Zweifel mich verzehr'n,
der all die Jahre mich nicht fand?
Mein Herz aus Stein beginnt zu beben,
die Ordnung der Welt versinkt im Schatten.
Schickt ihn der Satan, schickt ihn Gott?
Kann er versteh'n?
Durch sein erbarmen heute nacht
muß ich erst recht zugrunde geh'n.

Ich verlier' den letzten Halt,
die Gestirne schwarz und kalt,
ringsumher die nackte Nacht
droht in gräßlicher Gestalt.
Ich quittiere meinen Dienst
in der Welt des Jean Valjean,
hier bleibt nichts für mich zu tun,
bricht kein neuer Morgen an...

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