Was ist ein Lied?
Ein Lied kann ein Träne sein,
ein Streicheln voller Zärtlichkeit,
ein Vogelruf im Sonnenschein,
kann ein Gedanke sein, ein Spiel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?

Muß denn ein Lied Parole sein,
ein Vorschlaghammer, ein Plakat,
ein Manifest, ein Meilenstein?
Verlangt ihr nicht zuviel?
Genügt euch nicht der Spott,
der lachend Blüten treibt,
wie etwa Reinhard Mey
die Annabelle beschreibt?

Soll er noch rote Fahnen schwingen?
Hört ihr nicht Adamo, der zu dem Leid
der Welt nichts mehr zu sagen weiß
und nur die Frage stellt?
Was soll ich euch denn da noch singen?

Ist das kein Lied,
das Liebe weckt und nicht zerstört,
das kein System verändern will,
das klingt und lacht und nicht belehrt,
im Namentanz ein Schellenspiel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?

Muß denn ein Lied Parole sein,
ein Vorschlaghammer, ein Plakat,
ein Manifest, ein Meilenstein?
Verlangt ihr nicht zuviel?

Wenn Udo Lindenberg,
in seinen Frack gezwängt,
die Nostalgie benützt,
damit er sie verdrängt:
ist das denn nicht genug Vergnügen?
Und wenn dann noch James Last
die Lebensfreude weckt,
und für den Alltag
so ein neues Licht entdeckt:
Kann das alleine nicht genügen?

Das ist mein Lied, das helfen will
und nicht verletzt,
wo auch Kritik aus Liebe kommt,
das nicht erzieht und Zeichen setzt:
ein bunter Vogel ohne Ziel.
Was wollt ihr mehr?
Was wollt ihr mehr?
La, la, la, la...

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