Album: .Käfer.Maden.Würmer.Spinnen.
Ich betrachte meinen Reisepass,
Verwirrt über das Visum, das
Gleich einem Fußballsammelbild
Auf Seite 16 klebt, das
Mich über den Kontrollpunkt in
Ein Flugzeug bis nach Peking hebt,
Das wie ein großes Fragezeichen
Über meinem Scheitel schwebt.
Egal ich wollte Wodka, wollte
Windeln, wollte Weißbrot, wollte
Mit acht Männern trinken, mit Dir
Vögeln bis zum Scheintod, tja:
Die Männer waren Botschafter,
Sie haben ohne Geld mit der Hilfe
'Ner Verkäuferin ein Visum ausgestellt.
Sonne wie Winter
Ich bin nicht der kleine Prinz, bin nicht
Der nervig blonde Wichser der
Mit seinen dummen Fragen
Alte Spießer entzückt, ich
Will tiefer in den Sessel sinken,
Wolken sehen, Whiskey trinken,
Nein die kalte, graue Welt,
Sie macht mich nicht verrückt.
Vor mir staunen Stewardessen,
Kitschgeschwängert, wie besessen
Tanzen sie auf meinem Schoss,
Sieh an, genau zwischen den Beinen
Unter meiner warmen Decke
Krabbelt eine nackte Schnecke,
Sehe ich ein hübsch frisiertes
Stewardessenhaupt erscheinen.
Sonne wie Winter
Der Sonnenuntergang raucht an
Den Bullaugen vorbei in der
Nacht träufeln mir Frauenstimmen
Fieber in die Augen: "Prinz,
Vergib und uns're Schuld,
Doch lass' und weiter an Dir saugen",
Und er brennt wie eine Kerze
Tiefer, tiefer in die Schwärze
Als der Morgen graut bin ich zerstört,
Eine Stewardess hat Spermareste
An der zarten Wange kleben,
Ich setz' meine Flasche an
Und dreh' den Kopf, bereit,
Nicht zu fühlen, nicht zu denken,
Nur zu leben, ohne Zeit.
Nur zu leben, ohne Zeit.
Nicht zu fühlen, nicht zu denken,
Nur zu leben, ohne Zeit.
Sonne wie Winter