Album: Das tiefste Ich

Text: Oliver Fischer

Kühl legt sich der Abendfrost auf ihren bleichen Leib
Die Augen grün und groß, blicken einsam in die Nacht
Die Spur, die ihre nackten Füße zeichnen in den Schnee
Schlängelt sich wie wilder Efeu, wie Wellen auf dem See

Auf der Wange blitzen die Tränen, zeichnen Adern aufs Gesicht
Die roten Lippen zittern dort auf blasser zarter Haut
Schützend schlingt sie ihre Arme um ihren dünnen Leib
Ihr langes Haar von Eis benetzt, um ihre Schultern fällt

Was hat man dir nur angetan auf dieser Welt?

Ängstlich blickt sie kurz zurück in das tiefe Schwarz der Nacht
Schatten huschen durch den Wald, folgen ihrer frischen Spur
Die Äste alter Bäume graben tief sich in ihr Fleisch
Ein dünner Faden roten Bluts läuft über ihren Hals

Wie ein junges Reh, das ziellos vor den Jägern flieht
Läuft sie ihren Weg, der sie nach Hause führt
Den Schein des Feuers sieht sie schon, der ihren Schutz verspricht
Als kalte Hände sie berühren wacht sie aus ihrem Traum

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