Heut' Nacht, als du schliefst, ganz tief und verletzlich, da Lag ich dir bei und ich hielt deine Hand
Fühlte den Puls deines gierigen Lebens
Sah deine Lieder im Traume sich regen
Oh, schmerzlicher Anblick, der sich dort bot, so Nah ich dir war, so fern ich dich fühlte
Zwischen beiden Körpern lag mehr als das Laken
Ein Kosmos aus Worten, so fremd, dass mir graute
Oh Schöne, hörst du’s nicht, dort draußen
Ruft der Wind nach dir
Warum liegst du still, während mir mit Zähnen aus
Kalt gilben Bein ein grausam' Dämon nagt die
Lieb' aus der Seele und sich dann erbricht mit
Galle in mein Herz, welches einst für dich schlug
Wessen Schöpfung muss die Welt sein, dass sie uns nun beide
Auseinander reißt gleich zartem Papier. Auf dem
Seh' ich mehr Worte, als ich sie je erträumt
Calligraphiesünden, radiert, unverkennbar
Oh Schöne schlafe tief und fest,
Ein letzes Mal behüt' ich dich
Träume weiter, schönes Kind nur diese eine Nacht noch
Schwingen uns’re Herzen gleich und sei der Mond aus Gold
Wenn der Sonne Strahlen bleich am Morgen reißen dich hoch
Werd ich sein ein Fremder dir und du mir nicht mehr hold
Müde bin ich, geh' zur Ruh
Doch mach' ich nur die Augen zu Denn innerlich, wo brennt ein Licht
Ließ mich der Sandmann ungeküsst
Und ich, ich wache, Stund um Stund
Betrachte deine Schultern rund
Und weiss der Unschuld bleicher Schnee…
Was tut’s mir in der Seele weh
Sag' mir warum und wie sich Liebe in Hass
Verwandelt, wie es scheint und langsam vergeht…
Versickert in tiefste Spalten der Erde, die sich vergiftet
Windet im Leid. Die
Tränen, die wir weinen auf dem Grab uns’res Glückes, sie
Rinnen durch die Erde und finden den Weg
In die Flüsse, wo sie sich vereinen mit dem Weinen der
Menschheit und treiben ins Meer allen Seins
Oh Schöne, schlafe weiter denn der
Morgen, er wird grausam!
Träume weiter (…)
Ruh' nun still, mein schönes Kind
Wie könnt' ich, wenn nichts sicher bleibt?
Nichts ist sicher, schlaf' geschwind
So trau' ich dir und bin… bereit

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