Der Bursche weint an seinem Fenster,
denn sein Leben schien verdammt.
Das Herz war ihm gebrochen,

war in Liebe schwer entflammt.
"Schenk' mir eine rote Rose,
dann wird mein Herz für immer dein!"
So hat sie zu ihm gesprochen,
des Professors Töchterlein.

So rot wie Blut,
so rot und rein
die Rose für dein Leben
wie ein Rubin
wie wilder Wein
der wächst an blutig Reben.

Die Nachtigall vor seinem Fenster
lauschte traurig seinem Leid.
Weil er so ehrlich liebte,
war zu helfen sie bereit.

Flog landauf und ab durch jeden Garten,
doch alle Rosen blühten weiß,
nur ein alter Strauch erzählte ihr
von einem hohen Preis.

"Eine rote Rose musst du zahlen,
durch deinen Tod und großen Mut,
gefärbt wird diese Knospe
mit deines Herzens Blut."
Und so drangen schließlich scharfe
Dornen gierig in ihr schlagend Herz,
labten sich an ihrem Saft
und ließen ihr den Schmerz.

Als die Nachtigall gestorben war,
spross die Rose rot und rein,
der Brusche frohen Mutes
eilte hin zum Töchterlein.
Doch diese sprach: "Die Rose passt nicht zu meinem Kleide, was wiegt schon eine Blume, gegen Juwelen und Geschmeide?"

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