Из альбома: Das tiefste Ich

Text: Benedikt Dreher

Früh morgens kräht der Hahn
Dreimal die Kirchenglocke schlägt
Das ganze Dorf ist auf den Beinen
Zum Galgen hin es sich bewegt

Die Todgeweihten in der Mitte
Ihrer sind es heute drei
Am Galgen wartet schon der Rabe
Markerschütternd sein Geschrei

Die letzten Schritte fallen schwer
Die Last der Sünden drückt sie
Verschließen ihre Augen
Vor des schwarzen Vogels Blick

Unter seinen weiten Schwingen
Führt die Seelen er hinab
In das dunkle Reich des Todes
Fernab ihres Erdengrabs

Hoch an der Verstrebung sitzt er
Sein Gefieder glänzt im Licht
Wie ein großer schwarzer Schatten
Glück verheißt der Vogel nicht

Sein Gekrächze klingt wie Lachen
Wirkt als wär es blanker Hohn
Für die unglücklichen Seelen
Ist es der letzte Erdenton

Seit Jahrhunderten, so scheint es
Ruft der Tod, ist er bereit
So erzählen es die Alten
Aus längst vergangner Zeit

Nachts, wenn der kalte Ostwind weht
Wird den Bewohnern bang
Der Vogel ist zurückgekehrt
Es geht hinaus zum Strang

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